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Via venaissia @ Hocquel

Familienradtour am Fuße des Ventoux

Tolle Radwanderung im Eiltempo auf der Via Venaissia

Der grüne Weg auf der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Orange und L‘Isle-sur-la-Sorgue ist mehr als eine Radwanderung, denn er bietet ein Erlebnis der besonderen Art! Flitzen Sie völlig gefahrlos, fahren Sie an den imaginären Schienen der historischen Eisenbahn entlang, betreiben Sie Geocatching und bilden Sie sich über Jonquières, Loriol, Sarrians und Carpentras weiter!

facile

intermédiaire

difficile

Dauer:

2 Std

Entfernung:

14 km

Praxis:

Radtour

Typ:

Hin-und Rückfahrt

Parkplatz:

ancienne gar de Jonduières

  • Die Via Venaissia ist ein 15 km langer Radwanderweg (von Jonquières nach Carpentras) auf eigener Trasse. Man kann ihn mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit Rollschuhen benutzen.
  • Sie können auch in Orange starten (10,4 km oberhalb des Bahnhofs von Jonquières) und von Carpentras bis zur mittelalterlichen Stadt Pernes-les-Fontaines (10,6 km) vordringen.

JONQUIERES: „ABFAHRT FÜR REISENDE“!

Bei der Abfahrt vom ehemaligen Bahnhof von Jonquières ist gleich „alles auf Schiene“. Los, auf den Sattel!

Dieser Abschnitt beginnt am Bahnsteig des ehemaligen Bahnhofs von Jonquières, der leicht erreichbar ist. Lustig, den Platz der Züge einzunehmen Der Belag ist glatt, ohne Höhenunterschied, „kinderleicht“! Wir sausen völlig sicher bis zum Ortsende. Vor uns erstrecken sich in der Ebene des Comtat-Venaissin, die auch „Der Garten Frankreichs“ genannt wird, Weingärten, Gemüse- und Obstkulturen sowie der Mont-Ventoux im Hintergrund.

Wussten Sie schon?

Wussten Sie schon?

An der Strecke befinden sich Lesepulte über das Landleben und die Industrie rund um die Via Venaissia. Die Eisenbahnlinie bildete den wichtigsten wirtschaftlichen Hebel für das Comtat–Venaissin, das über eine außergewöhnliche Bewässerung und Fruchtbarkeit verfügt.

Via venaissia

MITTEN IN EINEM FARBENFROHEN BILD

Zwischen Weinbergen, Kulturland, blühenden Feldern und modellierten Reliefs

Der Abschnitt zwischen Jonquières und Sarrians besteht aus langen Geraden mit schönen Blicken auf die Weinberge. Wir überqueren die Ouvèze auf einem Eisenviadukt und fahren am Unterholz entlang, bevor wir in eine Agrarlandschaft eintauchen, die von den Farben der blühenden Tulpenfelder aufgelockert wird. Der Panoramablick auf das Massiv der Dentelles de Montmirail und des Ventoux ist herrlich!

Highlight

Highlight

Jonquières besitzt 4 Schlösser, was für ein Dorf eine Seltenheit ist! Die kleine Gemeinde ist auch für ihre Möbelproduktion sowie für ihre wunderbaren, endlosen Tulpenfelder in der Blütezeit bekannt.

Dentelles de Montmirail

SARRIANS: RENDEZVOUS MIT DER GESCHICHTE

Ankunft beim ehemaligen Bahnhof von Sarrians und der leerstehenden Frachthalle. Eine Werbung im Vintage-Stil auf der Mauer preist die Vorzüge eines ganz besonderen Wassers an!

Kennen Sie das abführende Wasser von Montmirail? Ich kannte es auch nicht und war meilenweit davon entfernt, mir vorzustellen, dass es hier einmal Thermen gab.
Tatsächlich brachte diese Eisenbahn die Kurgäste, darunter einige Berühmtheiten (Sarah Besnard, Frédéric Mistral) nach Gigondas, wo sie ihr Rheuma und andere Krankheiten mit dem schwefel-, magnesium- und eisenhaltigen Quellwasser der Dentelles de Montmirail behandeln ließen! Überreste der Thermen gibt es im Hôtel de Montmirail am Fuße des Massivs.

Sarrians

Die Werbung ging nicht auf die Initiative der Thermen zurück, sondern auf jene der Eisenbahngesellschaft Paris-Lyon-Méditerranée, die damit die Zahl ihrer Reisenden erhöhen wollte.

WIE WÄR’S MIT EINEM FRÜHSTÜCK AM BAHNHOF?

Nachdem wir Sarrians passiert haben, fahren wir neuerlich an Wäldern entlang bis zum ehemaligen Bahnhof Aubignan/Loriol. Der Weg mit seinem Waldgeruch ist in jeder Jahreszeit besonders angenehm! Ich gebe aber zu, dass ich eine Schwäche für den Frühling habe, denn das Vogelgezwitscher und die Duftwolken der ersten Blumen machen Lust, ein Fahrradlied zu trällern! 
Nach der Überquerung der Kreuzstreben-Brücke beschließen wir, eine Pause im Bahnhofsrestaurant einzulegen. Die Küche und gedeckten Tische haben die Schalter und Entwertungsgeräte abgelöst. Heute kommen Wanderer hierher, um sich zu stärken oder Fahrräder zu mieten. Hier lassen sich lokale, raffinierte Speisen im neu gestalteten Innenbereich oder im Gastgarten unter den Platanen genießen. Eine Adresse, die man sich merken sollte!

Sarrians
Unser Tipp

Geheimtipp

In Loriol-du-Comtat stellt Ihnen die Fahrradvermietung Vel’Art Vintage eine Reihe umweltfreundlicher Zweiräder zur Verfügung (Pixie, Fatbike und weitere Besonderheiten) und bringt sie Ihnen zum Radwanderweg. Wir probieren eine Tandemtour!

Via Venaissia

WEITER NACH CARPENTRAS

Neben den Feldern tauchen nach und nach Kunstbauten und Kirchentürme auf…

Die untypischen Bahnwärterhäuser der SNCF und schöne Villen sind noch erkennbar. Anschließend kommen wir in eine Art Graben, der früher für die Eisenbahn angelegt wurde und nacheinander von 3 Brücken überspannt wird, darunter jener des Kanals von Carpentras, die man besser sieht, wenn man am Ende des „Korridors“ auf dem Weg nach Meyras umdreht. Einmal noch über den Viadukt von Auzon über die Straße nach Orange und schon sind wir vor den Toren von Carpentras. Gegenüber der Altstadt genießen wir einen atemberaubenden Blick auf die Dächer der Innenstadt: der Rathausturm, der Glockenturm der Kathedrale St. Siffrein, die Überreste des Wehrturms des Oranger Tors…

Highlight

Highlight

Macht es wie wir und legt eine Rast in Carpentras am Ufer des Auzon ein, diesem großen Grüngürtel am Flussufer.
Dort findet ihr auch Picknicktische im Schatten großer Bäume. Diese Ufer sind im Sommer sehr, sehr angenehm!

Carpentras

Was Sie in Carpentras nicht versäumen dürfen

Die Kathedrale Saint-Siffrein

Dieses Gebäude im mediterranen gotischen Stil aus dem 15. Jahrhundert weist ein seltenes architektonisches Merkmal auf: eine in Stein gehauene Kugel mit Ratten über dem Judenportal sowie einen Schatz in seiner Kapelle: das heilige Zaumzeug (saint mors), das mit zwei Nägeln geschmiedet worden sein soll, die bei der Kreuzigung Christi verwendet wurden.

Was Sie in Carpentras nicht versäumen dürfen

Hôtel-Dieu, Museum Inguimbertine

Das Hôtel-Dieu ist das Werk von Bischof d’Inguimbert, im reinen Stil des 18. Jahrhunderts, und war ursprünglich eines der größten Krankenhäuser des Comtat Venaissin. Es beherbergt heute eine große Mediathek, die seinen Namen trägt: La Bibliothèque-Musée L’Inguimbertine.

Was Sie in Carpentras nicht versäumen dürfen

Die Synagoge

Die 1367 errichtete Synagoge zeugt von den hier lebenden jüdischen Gemeinden, die unter päpstlichem Schutz vor der Verfolgung durch das Königreich Frankreich standen und sich im Comtat Venaissin niederließen. Die älteste Synagoge Frankreichs wird heute noch genutzt.

Was Sie in Carpentras nicht versäumen dürfen

Die Fruchtbonbons

Mit seinen kleinen Streifen und poppigen Farben ist das Fruchtbonbon „Berlingot“ eines der ältesten Bonbons der Welt und DIE süße Spezialität von Carpentras. Wir kosten und entdecken sie verstohlen!